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Hörpolding/Stein. Der katholische Arbeiterverein Stein a. d. Traun heißt ab sofort "Katholischer Dirndl- und Arbeiterverein". Die Dirndlschaft Stein, die vor 13 Jahren als Gruppierung innerhalb des Traditionsvereins entstand, hat bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Namberger in Hörpolding die Führung übernommen und die wichtigsten Vorstandsposten bezogen.
In der Jahresversammlung 2019 waren turnusmäßig Neuwahlen angestanden. Die Vorstandsmitglieder wollten ihr Amt niederlegen, fanden aber keine Nachfolger und mussten die Wahl verschieben. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Herbst wurde beschlossen, dass die Dirndlschaft das Ruder übernimmt. Nun wurden in der Versammlung der Name und die Satzung entsprechend geändert und die jungen Damen in den Vorstand gewählt.
Für langjährige Mitgliedschaft geehrt wurden (von links): Engelbert Friedl, Johann Namberger, Konrad Fuchs, Konrad Singer, Fritz Bantscheff, Georg Gröbner, Sebastian Weber, Richard Fenzl, Isidor Leitner und Georg Reithmaier. −Fotos: mixFür langjährige Mitgliedschaft geehrt wurden (von links): Engelbert Friedl, Johann Namberger, Konrad Fuchs, Konrad Singer, Fritz Bantscheff, Georg Gröbner, Sebastian Weber, Richard Fenzl, Isidor Leitner und Georg Reithmaier. −Fotos: mix Dass die Dirndl einen Verein führen und Feste organisieren können, haben sie in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt, etwa mit dem Weinfest, das immer am Georgiritt-Wochenende in St. Georgen stattfindet.

Jasmin Schuhböck ist Erste VorsitzendeNeue Vorsitzende des Dirndl- und Arbeitervereins ist nun Jasmin Schuhböck, ihre Stellvertreterin Elisabeth Riediger. Die Kasse verwaltet Verena Dodaj, Schriftführerin ist Marina Schroll. Im erweiterten Vorstand sind Lisa Floßmann, Katharina Floßmann, Kathrin Wimmer und Franziska Schulz. Noch aus der ehemaligen Vorstandsriege verbleiben Monika Schroll sowie Fähnrich Ludwig Schwankl. Neu dazu kommen Adolf Trenker und Sebastian Fuchs. Kassenprüferinnen sind künftig Raffaela Kroiher und Christina Weinbrenner.
Die bisherige Vorsitzende Rita Fenzl zeigte sich nach zehn Jahren an der Spitze des Vereins erleichtert, dass es mit den jungen Frauen weitergeht und der Verein nicht – wie befürchtet – aufgelöst werden muss. "Die Dirndl machen in unserem Sinn weiter wie gehabt und bringen auch neuen Schwung rein. Ich habe da vollstes Vertrauen in sie", betonte Fenzl. Sie versprach auch, dass die ehemaligen Vorstandsmitglieder weiterhin mithelfen werden, wenn Not am Mann ist.
Wie bisher soll alle drei Jahre in Stein ein Maibaum aufgestellt und jährlich das Waldfest am Hochschloss durchgeführt werden. Engelbert Friedl, der im bisherigen Vorstand eine Doppelfunktion als Kassier und Schriftführer inne hatte, bedauerte noch einmal sehr, dass die Bereitschaft, sich im Verein einzubringen, so gering sei: "Früher war es für die Menschen eine große Ehre, in einem Verein mitarbeiten und ein Amt übernehmen zu dürfen." Heute sei es extrem schwierig, jemanden dafür zu motivieren.
Aktuell hat man 263 Mitglieder, davon 103 Dirndl. Laut Kassenberichten des Arbeitervereins und der Dirndlschaft steht alles auf einer soliden finanziellen Basis, mit der die junge Vorstandschaft gut arbeiten kann. Vergangenes Jahr musste zwar das Waldfest wieder mal wegen Regens ausfallen. Das Maibaumaufstellen war aber ein sehr schönes Fest und brachte gutes Geld in die Kasse.
Bürgermeister Klaus Ritter nannte es ein "absolutes Novum", dass ein klassischer Traditionsverein von jungen Damen übernommen wird, und gratulierte diesen zu ihrem Mut. Im Namen der Stadt dankte er dem Verein für das bisher Geleistete und drückte seine Hoffnung aus, dass dieser sich auch weiterhin um die Kleindenkmäler im ehemaligen Gemeindegebiet von Stein kümmert. Das Aufstellen einer Sitzbank an einem vom Verein ausgewählten Standort in Stein unterstütze er gerne mit Mitteln der Stadt.
Für die Schlossbrauerei Stein kündigte der kaufmännische Leiter Peter Feichtner an, dass die bisher sehr gute Zusammenarbeit mit dem Verein auch unter Leitung der Dirndl weitergeführt werden soll.
Im Zuge der Satzungsänderung, die aufgrund des neuen Namens notwendig wurde, legte der neue Vorstand auch fest, dass bei eventueller Auflösung des Vereins das Vermögen nicht, wie bisher angedacht, an die Kirche gehen soll, sondern an ein gemeinnütziges Projekt in der Region.
Für 2020 hat der Verein schon eine ganze Reihe Termine festgelegt. Das Weinfest im Zelt neben dem Feuerwehrhaus St. Georgen ist am Freitag, 3. April. Im Sommer beteiligt man sich an den Burschenfesten in Rott am Inn am 7. Juni, in St. Wolfgang am 14. Juni und am Burschengaufest in Wonneberg am 9. August. Das Waldfest ist für 18. Juli vorgesehen, eine Floßfahrt wird am 8. August durchgeführt. Wie üblich wird man mit einer Fahnenabordnung bei kirchlichen Festen und dem Georgiritt vertreten sein.
Sebastian Weber, der in der Versammlung für 45 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde, blickte auf diese lange Zeit zurück. Gleich nach seinem Eintritt in den Verein war er völlig unerwartet zuerst zum Posten des Zweiten Vorsitzenden gekommen und später zum Ersten Vorsitzenden gewählt worden. 28 Jahre hatte er dieses Amt inne. Nachdem der Arbeiterverein ursprünglich nur Männer aufnahm, führte der Weber Wast ein, dass auch Frauen Mitglieder werden dürfen. Er machte Rita Fenzl zu seiner Nachfolgerin und ersten weiblichen Vorsitzenden und nahm auch die Dirndlschaft im Verein auf, die nun – zu Webers großer Freude – die Führung übernimmt.
EHRUNGENIn der Jahreshauptversammlung wurden langjährige Mitglieder geehrt. Weil früher nur Männer aufgenommen wurden, sind unter ihnen noch keine Frauen:
25 Jahre Mitgliedschaft im Arbeiterverein: Hans Kahlig, Johann Lahr, Kurt Mauler und Richard Mauler.
30 Jahre: Klaus Achatz, Josef Storzer, Walter Waltrich und Franz Wimmer jun.
35 Jahre: Richard Fenzl, Engelbert Friedl, Konrad Fuchs und Alois Hundseder sen.
40 Jahre: Fritz Bantscheff, Georg Gröbner, Isidor Leitner und Josef Lukas.
45 Jahre: Georg Reithmaier, Johann Reithmaier, Konrad Singer und Sebastian Weber.
50 Jahre: Josef Beilmeier, Gottfried Kroiher, Walter Kusstatscher und Johann Namberger.
65 Jahre: Matthäus Weiss.

Stein a. d. Traun / Traunstein. Die Dirndlschaft Stein hat 700 Euro für die Offene Behindertenarbeit der Lebenshilfe Traunstein gespendet. Beim Klopfersingen im Dezember in Stein hatten die jungen Frauen 1200 Euro gesammelt und aus der Vereinskasse noch 200 Euro draufgelegt. Die zweite Hälfte des Erlöses kommt einer weiteren sozialen Organisation zugute.
Die Offene Behindertenarbeit der Lebenshilfe wird damit bei einer größeren Veranstaltung oder Fahrt die Teilnehmerkosten reduzieren können. "Das ist für Menschen mit geistiger Behinderung wichtig für die Teilhabe, die sie sich sonst oft nicht leisten könnten", erklärt Geschäftsführerin Annemarie Funke. Die Dirndlschaft Stein besteht aus 95 Frauen aus Stein und Umgebung und unterstützt soziale Projekte und Anliegen.
Stein/St. Georgen. Die Dirndlschaft Stein, vertreten durch die Vorsitzenden Elisabeth Riediger (l.) und Jasmin Schuhböck (r.), hat aus dem Erlös vom Klopfersingen im Dezember 700 Euro an den Verein "Vergissmeinnicht Chiemgau" gespendet. Den Scheck nahm Leiterin Birgit Sailer dankbar entgegen.

Stein a. d. Traun. Bei der Jahreshauptversammlung des katholischen Arbeitervereins Stein a. d. Traun e. V. wären eigentlich turnusmäßig Neuwahlen fällig gewesen. Mangels Kandidaten wurden diese jedoch schon im Vorfeld auf nächstes Jahr verschoben. In der Versammlung am Sonntagnachmittag wurde über die Zukunft des Vereins diskutiert. Wenn der Fortbestand mit einem neu gewählten Vorstand nicht möglich ist, könnte künftig die Dirndlschaft Stein den über 100 Jahre alten Verein unter neuem Namen weiterführen.
Der aktuelle Vorstand des Arbeitervereins hat sich entschlossen, dieses Jahr noch weiterzumachen und die geplanten Veranstaltungen durchzuführen. Bis Oktober ist nun noch Zeit, Kandidaten für die Wahl im nächsten Jahr zu finden, da die Vorstandsmitglieder zum Großteil aus gesundheitlichen und Altersgründen ausscheiden werden. Aktuell hat der Verein 286 Mitglieder, von denen 88 der Dirndlschaft angehören.
Bei der Gründung im Jahr 1905 war der Hauptzweck des Vereins die Unterstützung der Mitglieder im Krankheitsfall. Dieser Zweck ist längst weggefallen, einige Arbeitervereine in der Region wurden bereits aufgelöst. Statt der Krankenunterstützung setzen sich inzwischen die Mitglieder seit Jahrzehnten für den Erhalt des Brauchtums ein, veranstalten gesellige Feste für die ganze Gemeinde und pflegen Flurdenkmäler wie Wegkreuze, Ruhebänke und anderes.
Vereine sind Pulsgeber und Herzstücke einer GemeindeSchriftführer Engelbert Friedl erinnerte daran, dass in früheren Zeiten vor der Aufnahme geprüft wurde, ob ein eventuelles Mitglied auch katholisch und ein "ehrwürdiger" Bürger ist. "Damals war es noch eine Ehre, ein Amt im Vorstand zu erhalten. Heute wird es immer schwieriger, überhaupt noch jemanden zu finden, der mithilft", bedauerte Engelbert Friedl. Dabei seien es gerade die Ortsvereine, "die Pulsgeber und Herzstücke einer Gemeinde", die für schöne Feste und den Zusammenhalt sorgten. Sollte aber die Mitwirkung und Hilfsbereitschaft nicht wieder deutlich besser werden, könnten künftig keine Feste mehr veranstaltet werden wie beispielsweise das traditionelle Waldfest auf der Steiner Burg, das im letzten Jahr wieder so schön und erfolgreich war. Friedl forderte die Mitglieder auf: "Habt Mut, stellt euch zur Verfügung, um unseren relativ starken Verein zu erhalten."

Die rechtlichen Folgen, falls kein neuer Vorstand zustande kommt, stellte Armin Singer dar. Die Dirndlschaft Stein wollte sich nach seinen Angaben abspalten und selbstständig machen, hat nun aber signalisiert, dass sie im Fall des Falles den Verein und die traditionellen Feste auch weiterführen würde. "Ohne die Dirndl schaffen wir es nicht", stellte Singer fest, das sei schon in den vergangenen Jahren bei allen Festen deutlich geworden. Eine Umbenennung und Änderung des Vereinszweckes wäre dann möglich und angeraten. Momentan sehen die Vorstandsmitglieder keine andere Lösung, sind sich aber sicher, dass die jungen Damen die Traditionen weiterführen würden. Dass sie dazu in der Lage sind, zeigten sie seit einigen Jahren mit der erfolgreichen Organisation des Weinfestes am Georgiritt-Wochenende, betonte Rita Fenzl.
Sollte der Arbeiterverein jedoch aufgelöst werden müssen, fällt das Vermögen inklusive Fahne und anderen Utensilien laut Satzung erst einmal zur Verwaltung dem Pfarramt St. Georgen zu. Wenn sich dann innerhalb von zehn Jahren keine Wiedergründung ergibt, kann die Pfarrei das Geld für gemeinnützige Zwecke im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Stein verwenden.
In der Versammlung meldeten sich mehrere Mitglieder zu Wort, die dafür plädierten, den traditionellen Verein am Leben zu erhalten. Für Bürgermeister Klaus Ritter ist der Erhalt des Brauchtums, wie es der Arbeiterverein seit vielen Jahren macht, enorm wichtig: "Brauchtum hält das ganze Dorf zusammen, das ansonsten seinen Charakter verlieren würde. Wenn es verloren geht, ist viel kaputt." Er gebe die Hoffnung noch nicht auf, dass sich Mitstreiter finden und es mit dem Arbeiterverein weitergehen wird.
Dieser steht laut Kassenbericht finanziell auf soliden Beinen. Im letzten Jahr konnte aufgrund des sehr gut besuchten Waldfestes ein Plus in Höhe von 2734 Euro verbucht werden. Für die Fahnenträger wurden neue Schärpen angeschafft und für den Maibaum, der heuer am 1. Mai aufgestellt wird, werden neue Taferl angefertigt. Sie sind aus fünf Millimeter dickem Aluminium und werden derzeit bemalt. 14 Tafeln an den Seitenarmen und fünf direkt am Baum stellen Gewerbe und Vereine in Stein dar. Neu kommen Symbole des Georgivereins, der Schule Schloss Stein und der Firma Streich hinzu.
Maibaum ist gefällt und "ist dann zu haben"Der Baum wurde längst gefällt, wird nun noch fertig hergerichtet und "ist dann zu haben", wie Rita Fenzl augenzwinkernd betonte in der Hoffnung darauf, dass er gemäß altem Brauch gestohlen wird. Der Arbeiterverein beteiligt sich am 14. April auch wie jedes Jahr am Georgiritt und wird die Heilige Familie auf einem Wagen mitführen. Die Planung für das Waldfest am 3. August ist ebenfalls schon angelaufen.
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung konnte Vorsitzende Rita Fenzl langjährige Mitglieder ehren. 25 Jahre ist Josef Siglreithmayr dabei. 30 Jahre: Josef Kiesteiner, Johann Lachenwitzer, Ludwig Schwankl jun., Walter Schwankl und Artur Winklhofer. 35 Jahre: Sebastian Arnold, die Schlossbrauerei Stein, Rudolf Schuster, Wilhelm Stöckl. 40 Jahre: Sebastian Lukas. 45 Jahre: Engelberg Lahr.